Lizenzfreie Stromerzeugung auf 1 MW erhöht

Die Türkei hat in den letzten zehn Jahren ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum verzeichnet, das weit über dem Durchschnitt der OECD-Länder liegt. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von über 5 % ist die Türkei das am schnellsten wachsende Land in der OECD. Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Trend in den kommenden Jahren anhalten wird, was zu einem erhöhten Energiebedarf führen wird.

Die steigende Nachfrage nach Energie

Das dynamische Wachstum der türkischen Wirtschaft führt zu einem jährlichen Anstieg des Energiebedarfs um etwa 7 %. Dies macht die Türkei zu einem der am schnellsten wachsenden Energiemärkte weltweit. Der Großteil des Energiebedarfs wird derzeit durch Importe gedeckt, wobei die Energieausgaben im Jahr 2012 22 % des gesamten türkischen Imports ausmachten.

Diese Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten hat die türkische Regierung dazu veranlasst, Initiativen zu entwickeln, um die Lage zu verbessern. Dabei setzt die Regierung auf den Ausbau der Atomenergie und erneuerbarer Energien. Bis Ende 2023 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am nationalen Gesamtenergiebedarf auf insgesamt 30 % erhöht werden.

Die Rolle der Einspeisevergütungen

Die Türkei bietet aufgrund ihrer geografischen Lage und der hohen Sonneneinstrahlung ideale Bedingungen für die Nutzung von Solarenergie und Windenergie. Um Investoren anzulocken und dieses Potenzial auszuschöpfen, wurde das Erneuerbare-Energie-Gesetz im Jahr 2010 geändert. Die Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien wurden angehoben und für einen Zeitraum von 10 Jahren festgeschrieben. Zusätzlich wurde eine Förderung für die Produktion von Anlagen und Anlagenteilen innerhalb der Türkei eingeführt, die zwischen 0,4 und 3,5 US-Cent pro Kilowattstunde beträgt.

Die Einspeisevergütungen in der Türkei seit Januar 2011 sehen wie folgt aus:

  • Wasserkraftwerk: 7,3 US-Cent/kWh
  • Windenergie: 7,3 US-Cent/kWh
  • Geothermie: 10,5 US-Cent/kWh
  • Biomasse: 13,3 US-Cent/kWh
  • Solarenergie: 13,3 US-Cent/kWh

Lizenzfreie Stromerzeugung

Seit dem 30. März 2013 erlaubt die Türkei lizenzfreie Stromerzeugung von bis zu 1 Megawatt, im Vergleich zu den früheren 500 Kilowatt. Diese Erhöhung hat den Markt für lizenzfreie Stromerzeugung für viele Investoren attraktiver gemacht.

Beschränkung der Energiekapazität von Solaranlagen

Gemäß dem Erneuerbare-Energie-Gesetz war die Stromerzeugung durch Solarenergie bis Ende 2013 auf insgesamt 600 Megawatt begrenzt. Nach 2013 wird der Ministerrat weitere Kapazitäten freigeben. Anträge für eine Lizenz zur Solarstromgewinnung im Rahmen der ersten 600 Megawatt mussten zwischen dem 10. und 14. Juni 2013 eingereicht werden. In diesem Jahr konnten nur Investoren Anträge einreichen, die bereits eine entsprechende Messung der Sonneneinstrahlung vor Ort durchgeführt hatten.

Die erwarteten Investitionen

Die Grenze für die Stromeinspeisung liegt derzeit bei 600 Megawatt. Die türkische Energiemarktregulierungsbehörde (EPDK) plant Investitionen von bis zu rund 1,5 Milliarden Euro für die Realisierung der freigegebenen 600-Megawatt-Lizenzen. Bis zum Jahr 2023 rechnet das türkische Energieministerium mit einem Investitionsumfang von 5 Milliarden Euro.

Die türkische Regierung plant in den nächsten 10 Jahren bis 2023, die Kapazitäten für Solarenergie von 51 Megawatt auf 3.000 Megawatt und die Kapazitäten für Windenergie von 1.000 Megawatt auf 20.000 Megawatt zu erhöhen.

Fazit

Obwohl die Einspeisevergütung für Solarenergie in der Türkei im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, Spanien, Rumänien oder Griechenland niedriger ist, bleibt die Türkei ein attraktiver Standort für Investitionen in die Solarenergie. Die hohe Sonneneinstrahlung und die verbesserten Finanzierungsbedingungen schaffen gute Voraussetzungen für langfristige Investitionen.

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